Dienstag, 31. Januar 2017

VERZICHTE NICHT AUF DEINE BERUFUNG!


Aus einem Brief an Cordialiter
Vor einigen Tagen erhielt ich einen Brief von einer jungen Frau die mit tränenden Augen einen Appell senden möchte...

Lieber Bruder in Christus, ich schreibe Ihnen damit mein Zeugnis allen jungen Frauen, die sich zu einem Ordensleben berufen fühlen, helfen kann. Ich bin 20 Jahre alt und obwohl ich so jung bin, habe ich ein intensives Leben geführt. Mit nur 12 Jahren begann ich mit einem Orden der strengen Observanz Kontakt zu haben.

Dieser Orden mit strenger Observanz verhalf mir Christus und seine Kirche unsäglich zu lieben. Als Kind dachte ich immer mich eines Tages Jesus ganz hin zu geben... Meine Eltern hätten meine Entscheidung; ins Kloster zu gehen, nie akzeptiert, deshalb wartete ich bis zu meinem 18 Lebensjahr... Während meine Familie alles für mein Geburtstagsfest vorbereitete, bereitete ich mich heimlich darauf vor; mich meinem geliebten Bräutigam Jesus, hin zu geben.


Einige Monate nach meinem Geburtstag reiste ich von zu Hause ab und teilte meinen Eltern mit, ich würde Einkehr halten. Es würden Einkehrtage werden die länger dauern könnten, vielleicht sogar ein oder zwei Monate. Ich ging meinen Weg unter der Führung heiliger Nonnen die dem Orden und ihre Ordensregel die Treue hielten. Es waren Menschen die sogar bereit waren ihr Leben hin zu geben um ja nur der eigenen Berufung treu zu bleiben.

Im Inneren hatte ich eine große Freude und ich dachte niemand würde mir diese Freude nehmen. Mir war aber klar, dass es auch Schwierigkeiten geben könnte, doch Schwierigkeiten gibt es auch in einer Partnerschaft. Meine Eltern erkannten sehr schnell, dass es sich bei den Einkehrtagen die ich besuchte, um ein „Lebwohl“ handelte und ich nicht mehr zurück nach Hause kehren würde und sie besuchten mich recht bald um mich mit tränenden Augen zu bitten zurück zu kehren […]. 

Ich kehrte nach Hause zurück, doch mit der Hoffnung bald in den Orden zurück zu kehren. Und tatsächlich war es so. Ich kehrte eines Tages zurück, doch ich entschied mich für den Klausurzweig. Ich betrat den Klausurorden. Ich spreche von „strenger Klausur“; die „Klarissen der Immacolata“ ... Nie in meinem Leben habe ich das empfunden was ich in dieser Zeit und im Orden der Klarissen der Immacolata empfunden habe. Obwohl ich hinter Gittern lebte, fühlte ich mich frei, man kann es sich nur schwer vorstellen doch für mich war das Kloster ein Vorraum des Himmels. Auch heute würde ich alles geben um dort wieder hin zu kommen. Ich schreibe Ihnen mit Tränen in den Augen und mit  Tod im Herzen.

Ich bitte Sie darum; alle aufzuhalten die dabei sind ihre Berufung aufzugeben! Denn glauben Sie mir, man stirbt tatsächlich. Ich bin derzeit verlobt, ich lebe in einer reichen Familie, ich studiere und es fehlt mir nichts... und doch sage ich Ihnen; MIR FEHLT ALLES! Ich würde mein eigenes Leben dafür hingeben um die Zeit zurück zu drehen, doch leider ist das nicht möglich und ich bemühe mich zu überleben mit der Hoffnung, eines Tages wenigstens einen Funken der Freude wieder erfahren zu dürfen. Ich bitte Sie im Namen Christi und Maria; tun Sie alles was Ihnen möglich ist aber spornen Sie und helfen Sie denen, die in Versuchung sind ihre Berufung zum Gottgeweihten Stand und ihren Gottgeweihten Stand, aufzugeben. Sagen Sie diesen Menschen; das Glück befindet sich nur dort wohin uns Christus ruft. Auf dem Weg den er für uns vorgesehen hat. Danke für Deinen Blog. 



Liebste Schwester in Christus 
(Duze mich ruhig, das ziehe ich vor),

ich danke Dir für Dein Zeugnis. Dieses Zeugnis kann Menschen helfen die unsicher sind, doch in deinem Brief bemerke ich ein wenig „Entmutigung“. Liebste, jeder Christ muss in Gott hoffen, er soll sich also vor nichts fürchten und in seiner Seele muss er immer spirituelle Freude beherbergen.

Also, Kopf hoch! Auch wenn Du denkst in einer auswegslosen Situation zu sein, musst du hoffen. Hoffen gegen alle Hoffnungslosigkeit. Bist Du Dir da sicher, dass Du nicht wieder in den Orden der Klarissen der Immacolata, oder in einen anderen Orden, eintreten darfst um ein Ordensleben zu führen? Und wenn Gott Dich vielleicht als eine neue Zelia Guérin (die Mutter der Heiligen kleinen Therese vom Kleinkinde Jesu) möchte? Egal wie es sei, Du kannst nicht den Rest Deines Lebens, Dein Leben beweinen. Vertraue Dich der Mittlerin aller Gnade an und Du wirst sehen, es findet sich eine Lösung. Wenn Du mir weiter in Zukunft schreibst, hoffe ich von ganzem Herzen Dich mit fröhlichem Gemüt und Geist zu erleben.

Mir liegt die ewige Rettung Deiner Seele sehr am Herzen, denn Du wurdest von Jesus der am Kreuz genagelt wurde, um einen hohen Preis erkauft. Vertraue immer auf Jesus und Maria!

Ich ermutige Dich darin; Gottes Plan mit Dir und an Dir verwirklichen zu lassen und grüße Dich brüderlich in Corde Matris